Kalkfarben Test-Übersicht, Erfahrungen, Vergleich und Kaufberatung 2023/2024
- Eine ausführliche Kaufberatung für aktuelle Kalkfarben
- Eine Zusammenfassung von unabhängigen Kalkfarben Tests von angesehenen Testmagazinen wie Stiftung Warentest mit den jeweiligen Testsiegern
- Einen Vergleich der unserer Meinung nach aktuell besten Kalkfarben gegen Schimmel auf dem Markt von beliebten Herstellern und Anbietern wie Obi, Haga, Auro, Bauhaus, Hornbach usw.
- Tipps, um eine Kalkfarbe für Innnen und den Keller günstig online zu kaufen
- Hilfreiche Tipps, um Kalkfarbe wieder zu entfernen und zu überstreichen
Die aktuellen top 7 Bestseller für Kalkfarben im Vergleich:
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Inhalte
- 1 Die aktuellen top 7 Bestseller für Kalkfarben im Vergleich:
- 2 Was ist Kalkfarbe?
- 3 Wie funktioniert Kalkfarbe?
- 4 Wo liegen die Vor- und Nachteile von Kalkfarbe?
- 5 Was sollte ich beim Kauf von Kalkfarbe beachten?
- 6 Wo liegen die Vor- und Nachteile dabei, Kalkfarbe online zu kaufen?
- 7 Wie kann man Kalkfarbe selber herstellen?
- 8 Tipps zum Streichen mit Kalkfarbe
- 9 Wie kann man Kalkfarbe abtönen?
Was ist Kalkfarbe?
Kalkfarbe ist ein bewährtes Anstreichmittel für Wände, das schon seit langem für seine schützenden Eigenschaften bekannt ist. Auch bei der Renovierung historischer Bauten kommt Kalkfarbe oft zum Einsatz. Kalkfarbe ist wasserdurchlässig und atmungsaktiv. Sie schützt außerdem die Flächen vor Schimmel und Verschmutzungen. Dieses Anstreichmittel ist außerdem sehr lange haltbar. Kalk ist ein mineralisches Material, das als Rohstoff an vielen Orten gewonnen werden kann. Insbesondere seitdem das Gesundheitsbewußtsein der Menschen in den letzten Jahrzehnten auch bei der Auswahl der Materialien für die Inneinrichtung von Wohnräumen eine entscheidende Rolle spielt, lebt dieses ökologisch unbedenkliche Anstreichmittel wieder auf.
Die in jeder Kalkfarbe enthaltenen Hydroxidionen sind stark alkalisch – in der Regel hat das Anstreichmittel einen PH-Wert von ca. 12. Da Schimmelpilze ein saures Milieu benötigen, wirkt Kalkfarbe leistungsstark gegen Pilze sowie auch gegen Gerüche. Auch bereits befallene Wände und Decken können mit diesem Anstrich vor weiterer Schimmelentwicklung geschützt werden.
Wie funktioniert Kalkfarbe?
Kalkstein bildet die Grundlage von Kalkfarbe. Dieses alkalische Material entsteht in der Natur als Folge der chemischen Reaktion von Luftkalken und CO2. Dieser Prozess ist auch als „Carbonatisierung“ bekannt. Aus dem Kalkstein wird Stückkalk hergestellt, indem der Rohstoff bei sehr hohen Temperaturen erhitzt wird, damit der CO2 entweichen kann. Anschließend wird der Stückkalk eingesumpft. Der Stückkalk wird in eine bestimmte Menge Wasser gegeben und es folgt eine starke Wärmeentwicklung, so dass das Wasser zum Teil verdampft. Das verbleibende dickflüssige Gemisch wird als Sumpfkalk bezeichnet.
Dieser Sumpfkalk bildet die Basis für Kalkfarbe, dennoch sind nach dem Einsumpfen noch weitere Arbeitsschritte erforderlich, bis das Gemisch als Anstreichfarbe verwendet werden kann. Zunächst muss das Gemisch über eine längere Zeit gelagert werden, damit gewisse Kristallisationsvorgänge in Gang gesetzt werden können. Diese sind für die Qualität der Kalkfarbe entscheidend. Nach einem gewissen Zeitraum wird dem fertigen Sumpfkalk wieder Wasser zugegeben, das Gemisch wird dann gründlich homogenisiert, damit eine gleichmäßige, milchige Flüssigkeit entsteht.
Der Vorgang der Carbonatisierung wiederholt sich nach dem Anstrich mit einer Kalkfarbe. Die Farbe nimmt CO2 aus der Luft auf. Gleichzeitig gibt das Anstreichmittel Wasser an die Umgebungsluft ab.
Darüber hinaus kann Kalkfarbe auch aus Kalkhydrat hergestellt werden. Der Vorgang der Herstellung von Kalkhydrat ist identisch mit dem Löschen von Sumpfkalk.
Wo liegen die Vor- und Nachteile von Kalkfarbe?
Die wichtigsten Vorteile von Kalkfarben im Überblick:
Zunächst sind die schimmelvorbeugenden Eigenschaften von Kalkfarbe besonders hervorzuheben. Es handelt sich bei Kalkfarbe um ein poröses Material. Im Unterschied zu hydrophoben Materialien, die eine Kondensation an den Wänden oft begünstigen, wird Feuchtigkeit durch die Kalkfarbe aufgenommen und abgeleitet. Dadurch verträgt Kalkfarbe auch größere Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit. Zusätzlich haben Wände, die mit Kalkfarbe behandelt sind, die Eigenschaft schneller im Vergleich zu anderen Anstrichen zu trocknen. Das liegt auch an der Kapillarität des Anstreichmittels. Diese Eigenschaft wirkt sich im Umkehrschluss positiv auf die Dämmfähigkeit der Wand aus. Daraus folgen entsprechende Einsparmöglichkeiten von Heizkosten im Winter.
Die in jeder Kalkfarbe enthaltenen Hydroxidionen sind stark alkalisch – da Schimmelpilze ein saures Milieu benötigen, wirkt Kalkfarbe leistungsstark gegen Pilze sowie auch gegen Gerüche. Auch bereits befallene Wände und Decken können mit diesem Anstrich vor weiterer Schimmelentwicklung geschützt werden.
Beim Kauf von Kalkfarben sollte auch darauf geachtet werden, dass es sich meist nur bei Farben im Fachhandel um natürliche Anstreichmittel handelt. Produkte aus dem Baumarkt sind oft mit Zusätzen versetzt, beispielsweise um eine schnelle Trocknung nach dem Auftragen zu ermöglichen. Diese Zusätze können jedoch die positiven Eigenschaften von Kalkfarben beeinträchtigen.
Kalkfarbe ist wischfest und kreidet nicht aus. Das wird im Vorgang der Carbonatisierung erreicht. Darum ist es wichtig, das Abbinden möglichst lange zu verlängern.
Der Kalkanstrich eignet sich zudem auch gut als Untergrund für konventionelle Wandfarben. Dabei unterstützt dieser die fungiziden Eigenschaften der Wandfarbe.
Vorteile im Überblick:
- Schutz vor Schimmel
- Ableitung von Feuchtigkeit
- Wände trocknen nach dem Anstreichen schnell
- Effektiver schutz für unangenehmen Gerüchen
- Gut als Untergrund für Wandfarben geeignet
Diese Nachteile sollten Sie vor dem Kauf von Kalkfarbe beachten:
Neben den oben genannten Vorteilen hat Kalkfarbe, insbesondere wenn Sie diese in Eigenregie selbst herstellen, einige Nachteile. Zunächst ist der Herstellungsprozess aufwendiger im Vergleich zu konventionellen Wandfarben aus dem Baumarkt. Es sind spezielle Utensilien nötig, beispielsweise ein Farbrührer als Bohrmaschinenaufsatz um das Sumpfkalk-Gemisch zu homogenisieren. Da Kalkfarbe ätzend ist, sollten auch geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen ergriffen werden – dazu zählt beispielsweise Mundschutz und schützende Arbeitskleidung. Darüber hinaus dauert der gesamte Prozess, von der Herstellung, über das Auftragen bis hin zum abschließenden Trocknen mit längeren Wartezeiten verbunden.
Darüber hinaus ist die Farbauswahl nicht so groß, insbesondere in Hinblick auf die Sättigung. Es können einer Kalkfarbe bis zu maximal 5 Prozent an Farbpigmenten zugegeben werden. Dadurch können insbesondere sehr satte und leuchtende Töne schwer erzielt werden.
Bei Kalkfarbe ist es im Gegensatz zu den meisten Dispersionsfarben auch immer damit zu rechnen, dass die Farbe ein wenig abfärbt.
Das Ergebnis ist bei Kalkfarben oft nicht so gleichmäßig wie bei Dispersionsfarben. Das gilt insbesondere für selbst hergestellte Farben. Insgesamt hängt das Ergebnis auch von der Qualität der Farbe ab. Hochwertige Kalkfarben aus dem Fachhandel unterscheiden sich kaum von Dispersionsfarben.
Auf lange Sicht werden die eben genannten Unannehmlichkeiten durch die vielen Vorteile von Kalkfarben für Wohnklima und Gesundheit aufgewogen.
Nachteile im Überblick:
- Aufwendige Auftragung und Vorbereitung
- Arbeitsschutzmaßnahmen notwendig
- Geringe Farbauswahl
Was sollte ich beim Kauf von Kalkfarbe beachten?
Vor dem Kauf Ihrer neuen Kalkfarbe sollten Sie insbesondere folgende Kriterien beachten:
- Ergiebigkeit: Wie teuer eine Sanierung mit Kalkfarben sein wird, hängt primär davon ab, für wie viele Quadratmeter ein Liter der gewählten Kalkfarbe reicht. Die Ergiebigkeit wird im Handel mit dem Begriff Reichweite bezeichnet. Diese variiert stark bei den Farben verschiedener Hersteller. Mit einem Liter Farbe können Sie 3 m2 bis 9 m2 streichen. Hochwertige Kalkfarben haben eine bessere Reichweite.
- Deckkraft: die zu erwartende Deckkraft wird oft vom Hersteller mit einer Zahl zwischen 1 und 4 angegeben. „1“ steht für höchste Deckraft von mindestens 99,5 Prozent. Wandfarben der Klasse „2“ haben eine Deckkraft von mindestens 98 Prozent. Klasse „3“ entspricht 95 Prozent und mehr. Klasse „4“ bezeichnet eine Deckkraft von unter 95%.
- Haftfähigkeit: sie wird ebenfalls in vier beziehungsweise fünf Kategorien unterteilt. Bei Wandfarben der Klasse „1“ kann ein Abfärben des trockenen Anstrichs völlig ausgeschlossen werden. Klasse „2“ ist ebenfalls sehr strapazierfähig und auch scheuerbeständig. Klasse „3“ ist für Räume geeignet, die nicht so stark beansprucht werden, dennoch gelten auch Farben dieser Haftfähigkeitsklasse als waschbeständig. Die Klassen „4“ und „5“ sind nicht wischfest und eignen sich für Räume wie Gartenschuppen oder andere untergeordnete Räume.
- Geeignete Pigmente: Vor dem Kauf sollten Sie auch darauf achten, welche Pigmente für diese Kalkfarbe geeignet sind. Es ist meistens empfehlenswert, Kalkfarbe und Pigmente beim selben Hersteller zu kaufen, da sie aufeinander abgestimmt sind. Manche Hersteller stellen online auch eine Farbkarte zur Verfügung, so dass Sie genau im Überblick behalten können, welches Farbergebnis beim jeweiligen Mischverhältnis zu erwarten ist.
Es ist noch zu beachten, dass Sie Kalkfarben nicht mit herkömmlichen Abtönfarben für Dispersionsfarben einfärben können. Abtönfarben sind nicht für die hohen PH-Werte von Kalkfarben geeignet.
Eine Alternative zum klassischen Sumpfkalk oder Kalkhydrat stellt dispergiertes Weißkalkhydrat dar. Bei der Herstellung wird dabei auf das Einsumpfen verzichtet, stattdessen wird das ursprüngliche Kalkhydrat sehr fein zermahlen. Das bietet mehr Oberfläche für die Carbonatisierung, dadurch wird die Trocknungszeit verkürzt.
Eine weitere Alternative zu Kalkfarben stellen Silikatfarben dar. Silikatfarben sind ebenfalls rein mineralisch. Sie weisen die gleichen positiven Eigenschaften von Kalkfarben auf in Bezug auf Atmungsaktivität, fungizide Wirkung und hypoallergene Eigenschaften.
Zudem ist Silikatfarbe unempfindlicher gegenüber Luftverschmutzung, ihre Verarbeitung ist auch recht einfacher und sie benötigen weniger Anstriche. Auf der anderen Seite haben Silikatfarben einen wesentlich höheren Preis. Dieses mineralische Anstreichmittel findet hauptsächlich Anwendung im Außenbereich.
Wo liegen die Vor- und Nachteile dabei, Kalkfarbe online zu kaufen?
Die Bestellung von Kalkfarbe im Internet hat viele entscheidende Vorteile. Der Käufer kann vor dem Kauf verschiedene Marken in Hinblick auf unterschiedlichste Qualitätskriterien vergleichen. Zum Beispiel in Bezug auf die Unbedenklichkeit der Inhaltsstoffe, also ob es sich dabei tatsächlich um Rohstoffe natürlichen Ursprungs handelt.
Im Fachhandel gibt es meist nur ein begrenztes Sortiment. Falls der gewünschte Hersteller oder die gesuchte Packungsgröße nicht dabei ist, muß man sich entweder mit einem Produkt abfinden, das nicht optimal ist oder die Suche in einem anderen Geschäft fortsetzen.
Insbesondere in Bezug auf die Kundenrezensionen über Kalkfarben ist der Onlinekauf im Vergleich zu einem Kauf vor Ort im Baumarkt oder im Fachhandel vorteilhaft. Denn Kundenrezensionen bringen zum Ausdruck, wie das Produkt im Praxistest abgeschnitten hast. Dabei fallen auch Erfahrungswerte ins Gewicht, die von einer großen Masse an Verbrauchern berichtet werden.
Gerade wenn man sich für eine DIY-Zubereitung der Kalkfarbe entscheidet, spielen die Erfahrungen anderer eine große Rolle. Dabei kann bewertet werden, mit welchem Ergebnis die jeweilige Farbe auf verschiedenen Untergründen aufgetragen wurde, mit welchen Schwierigkeiten bei der Herstellung zu rechnen ist oder welche Arbeitsutensilien am Besten geeignet sind.
Der klassische Nachteil beim Onlinekauf, der auch für Kalkfarbe gilt, sind die Zusatzkosten für den Produktversand. Da sich die Versandkosten meist nach dem Produktgewicht orientieren, können sie gerade bei großen Eimern oder sonstige große Packungsgrößen den Preis merklich in die Höhe treiben.
Nichtsdestotrotz gibt es viele Hersteller, die ihre Kalkfarben entweder grundsätzlich versandkostenfrei anbieten oder die Versandkosten entfallen ab einem bestimmten Mindestbestellwert. Die Suche über Preisvergleichsseiten lässt sich ebenfalls so einstellen, dass das günstigste Produkt inklusive der Versandkosten angezeigt wird.
Wie kann man Kalkfarbe selber herstellen?
Jeder kann mit einfachen Mitteln Kalkfarbe selbst herstellen. Am einfachsten ist eine Herstellung der Kalkfarbe auf Basis von gebranntem Sumpfkalk als Hauptzutat. Sumpfkalk gibt es wahlweise in Eimern oder Säcken zu kaufen. Zusätzlich werden Weißkalk, Pigmentfarbe, einen Rührstab und einen Eimer benötigt.
Des Weiteren benötigen Sie Schutzkleidung, das heisst Schutzbrille, Handschuhe und Mundschutz.
In einem Eimer werden fünf Teile Kalk mit sechs Teilen Wasser vermischt. Diese werden mittels eines Rührstabs glatt verrührt. Auf diese Weise ist das Gemisch auch streichfähig.
Anschließend soll die Farbe 24 Stunden ruhen.
Zutaten wie Kasein und Leinöl erhöhen die Bindefähigkeit der Farbe. Sie können pulverförmiges Kasein im Handel kaufen oder diesen selbst herstellen. Dazu wird ein halbes Pfund Magerquark mit 100 Gramm Sumpfkalk vermischt und glatt verrührt. Diese geleeförmige Masse wird unter die Kalkfarbe verrührt.
Nachdem die Farbe mit Magerquark versetzt worden ist, soll sie auch schnell verwendet werden, da sie nicht lange haltbar ist.
Leinöl verbessert die Streichfähigkeit. Der Leinöl-Anteil sollte etwa 2 Prozent der Gesamtmasse betragen.
Tipps zum Streichen mit Kalkfarbe
Zunächst gilt es sicherzustellen, dass der Untergrund für einen Anstrich mit Kalkfarbe geeignet ist. Nicht geeignet sind beispielsweise Kunststoffoberflächen, Leimfarben, Holz, Naturharz-Dispersionsfarben. Generell sind glänzende und nicht-saugende Untergründe nicht geeignet. Zu den geeigneten Oberflächen für Kalkfarbe zählen mineralische Untergründe, Putze, Gips, Mauerwerk und Beton. Auch auf Untergründe aus Stein hält eine Sumpfkalkfarbe ausgezeichnet.
Kalkfarbe eignet sich zudem gut für die Verwendung in Nassräumen. Das Nässen der Wände, sowohl vor dem Auftragen der Kalkfarbe als auch danach, spielt eine wichtige Rolle für das gleichmäßige Auftragen und das gute Abbindeverhalten. Unmittelbar vor dem Auftragen des Kalkanstrichs sollte der Untergrund, zum Beispiel mit einem feuchten Malerroller befeuchtet werden. Damit die Farbe genügend CO2 aus der Umgebungsluft abbinden kann, benötigt sie Zeit. Ein Nachnässen verlängert die Trocknungszeit, was sich positiv auf die Haltbarkeit des Anstrichs auswirkt. Das Nachnässen kann durch Besprühen mit Wasser sichergestellt werden. Alternativ kann man auch für eine hohe Luftfeuchtigkeit in den entsprechenden Räumen sorgen – zum Beispiel wenn in den Räumen Wäsche oder nasse Tücher aufgehangen werden.
Um eventuellen Hautreizungen vorzeubeugen, sollten entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen getroffen werden. Aufgrund der stark basischen Zusammensetzung des Anstrichs können beim Gelangen der Farbe auf die Haut Irritationen auftreten.
Der Untergrund sollte vor dem Anstrich mit einer Kalkfarbe vorbereitet werden. Dabei gleichen die vorbereitenden Arbeitsschritte der vorbereitenden Maßnahmen vor dem Anstrich mit einer konventionellen Wandfarbe. Zum Beispiel sollen dabei Verschmutzungen, Unebenheiten sowie eventuelle Reste von Tapetenkleister, Leimfarben oder Ölanstrichen entfernt werden. Behandeln Sie stark saugende Untergründe wie Gipskarton und Fermacell vor dem Streichen mit Kalkfarbe unbedingt mit Spachtelmasse. Andernfalls wird die Kalkfarbe uf diesen Untergründen nicht halten können.
Im Gegensatz zu konventionellen Wandanstrichen muß Kalkfarbe immer mehrfach aufgetragen werden. Zwischen den einzelnen Anstrichen muß die Kalkfarbe immer vollständig trocknen können. Charakteristisch für Kalkfarben ist, dass sie nicht nassdeckend sind. Das Ergebnis ist dementsprechend erst dann sichtbar, wenn der Anstrich durchgetrocknet ist.
Für das Auftragen des ersten Anstrichs empfiehlt sich die Kreuzschlagtechnik. Damit kann die Farbe gründlich in den Untergrund einziehen. Farbrollen sind dementsprechend nicht empfehlenswert für die Anstriche mit Kalkfarben, da die dünnflüssige Farbe nicht gründlich genug einziehen kann. Daher bieten sich für das Auftragen Streichbürsten oder auch Quasten als Arbeitsutensilien an.
Die Carbonatisierung wird durch eine ausreichende Luftfeuchtigkeit und eine optimale Raumtemperatur zwischen 7 und 18 Grad Zelsius begünstigt. Ein gutes Abbindeverhalten der Kalkfarbe sorgt auch für eine effektive fungizide Wirkung, die über viele Jahre nach dem Anstrich erhalten bleibt.
Im Handel findet man Kalkfarbe sowohl matt oder glänzend als auch mit einem Struktureffekt.
Kalkfarbe ist sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet. Für den Außenbereich wird Kalkfarbe in mehreren Schichten aufgetragen und mit Kasein oder Weißzement versetzt, um die Farbe witterfest zu machen. Zudem kann der Farbe für den Außenbereich Dispersion beigemengt werden.
Kalkfarbe kann unter Umständen auch für Untergründe verwendet werden, die üblicherweise als ungeeignet für einen Kalkanstrich gelten, zum Beispiel Holz- und Steinwände. Dazu wird beim Anmischen heißes Wasser verwendet und Zinksulfat in einem Verhältnis von 1:80 zugegeben. Pro 40 Liter Kalkfarbe sollte noch 250 Gramm Salz zugegeben werden, Salz erhöht die Bindefähigkeit auf problematischen Untergründen. Anschließend wird die Farbe gut verrührt und ohne Wartezeiten verwendet.
Wenn Sie eine Wand, die mit Kalkfarbe gestrichen wurde nun mit einer Dispersionsfarbe streichen wollen, sollten Sie die Kalkfarbe vorher vollständig entfernen. Denn – auf Kalk halten nur noch Kalkfarben. Bei Dispersionsfarben, die auf kalk aufgetragen wurden, kommt es zu Abplatzungen.
Wie kann man Kalkfarbe abtönen?
Farbpigmente für Kalkfarben im Handel unterlaufen bei der Herstellung auch einem „Einsumpfen“. Dadurch sind sie für die hohen PH-Werte von Kalkfarben geeignet. Farbpigmente werden als Letztes unter die fertige Farbe verrührt. Der Anteil an Pigmentfarbe sollte 5 Prozent der Gesamtmasse nicht übersteigen.
Während der Verarbeitung sollte die Kalkfarbe, sofern sie mit Pigmenten versetzt wurde, laufend umgerührt werden. Sonst fällt das Farbergebnis ungleichmäßig aus.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-08 at 21:51 / * = Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API