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Bodenfliesen streichen – Vorgehensweise, Material und Erfahrungen

Wer seinen alten Fliesen ein neues Design verpassen möchte, aber keine teure und langwierige Renovierung durchführen möchte, der sollte seine Fliesen streichen oder streichen lassen. In den siebziger Jahren waren bestimmte Farben noch beliebt, welche mittlerweile Bäder alt aussehen lassen. Im Gegensatz zu den heutzutage beliebten hellen Farben können die dunklen Farbtöne nur sehr schwer mit unterschiedlichen Kontrastfarben kombiniert werden.

Anstatt die alten Wände neu zu verfliesen, kann man diese auch ganz einfach mit speziellen Fliesenfarben überstreichen. Diese Prozedur ist gut geeignet, wenn die Fliesen nicht beschädigt sind. Handwerkliche Kenntnisse sind für diese Arbeit nicht erforderlich, so ist es auch für Laien möglich dieses Projekt zu realisieren.

Ist es möglich Bodenfliesen zu streichen?

Das Anstreichen von Wand- bzw. Bodenfliesen ist eine gute Alternative zum Neuverlegen. Der Aufwand ist wesentlich geringer und die Kosten betragen nur ein Teil dessen, was Neuverlegen kosten würde. Die erstaunlichen Fortschritte bei der Entwicklung von Lacken runden diese Möglichkeit perfekt ab. Zudem kann man zahlreiche Ideen einbringen.

Wann lohnt sich das Streichen?

Die Designs von Fliesen sind mit dem Baujahr verbunden. Je nach dem, wann ein Haus gebaut wurde, können die Fliesen ziemlich unansehnlich erscheinen. Vor allem bei Bodenfliesen kommen dann noch Abnutzungserscheinungen hinzu. Somit sind eigentlich keine Voraussetzungen geschaffen, um neue Fliesen zu verlegen. Denn der Untergrund ist meistens noch im guten Zustand. Viel mehr geht es nur ums Design oder um den abgenutzten Zustand. Dementsprechend kann das Streichen von Bodenfliesen eine überlegenswerte Alternative sein.

Materialliste

  • Fliesenlack (Basis- und Klarlack)
  • Sperr- und Haftgrund
  • Nivellierspachtel oder Fliesenkleber
  • Fugenmasse
  • Fugensilikon
  • Flüssiger Kunststoff
  • Dekorchips
  • Fett- und Silikonreiniger

Werkzeuge

  • Schaumstoff- oder Lammfellroller
  • Pinsel bzw. Quast
  • Traufel
  • Fugenkratzer
  • Fugbrett
  • Fliesenschwamm
  • Silikonspritze
  • Holzspatel

Alte Fliesen streichen Erfahrung – Wie sollte man vorgehen?

Bevor man seine alten Fliesen streicht, muss man diese vorab gründlich säubern. Hierfür eignet sich hervorragend eine Mischung aus Wasser, Essig und Spülmittel. Außerdem muss man die Fugen überprüfen, kleine Löcher oder Risse können mit Fugenweiß ohne Probleme ausgebessert werden. Stark beschädigte Fugen müssen vor dem Streichen entfernt werden, dafür verwendet man am besten ein scharfes Messer.

Außerdem ist es ratsam einen speziellen Silikonentferner für die Entfernung der Fugen zu verwenden. Anschließend werden die Kacheln auf Beschädigungen untersucht, sollten es mehrere Beschädigungen sein, dann sollten diese mit Klebeband markiert werden. Je nachdem wie stark die Beschädigungen sind, können sie bei kleinen Rissen mit Flüssigkunststoff und bei größeren Rissen mit Nivellierspachtel bzw. Fließspachtel geschlossen werden.

Wenn Fliesen gänzlich herausgenommen werden müssen, dann füllt man die entstandenen Löcher mit flexiblen Fliesenkleber auf, wenn man keine Ersatzfliese zur Hand hat. Wer eine glatte Oberfläche erreichen möchte, der sollte die Fläche mit Feinspachtel abziehen und glätten.

Es ist aber besonders wichtig eine Sperrschicht aufzutragen. Generell ist eine solche Schicht bei Bodenfliesen im Badezimmer sinnvoll. Nach dem Abtrocknen wird die Haftgrundierung aufgetragen.

Im nächsten Schritt werden die alten Fliesen mit Schmirgelpapier aufgeraut, dadurch haftet der Fliesenlack besser. Als Nächstes wird die Grundierung aufgetragen. Dafür benötigt man einen Pinsel für die Ecken und eine Farbrolle für die großen Flächen. Die Grundierung ist nach 12 Stunden vollständig getrocknet. Nun folgt der nächste Schritt, nun kann man die erste Schicht Farbe auftragen. Nach 12 weiteren Stunden kann man eine zweite Schicht Farbe auftragen. Sollte der Kontrast zwischen der alten und der neuen Farbe zu groß sein, dann sind weitere Lackierungen notwendig.

Epoxidharzlacke sind sehr strapazierfähig und können in jeder Farbnuance angemischt werden. Dieses Zweikomponentensystem besteht einerseits aus einem Lack und andererseits aus einem Härter. Diese Komponenten werden vermischt und anschließend mit einem Pinsel oder einer Rolle aufgetragen. Allerdings gibt es bestimmte Sets zu kaufen, welche bereits fertig sind.

Bodenfliesen streichen Erfahrung – Was muss man beachten?

Die Vorbereitung ist für ein optimales Ergebnis von sehr großer Bedeutung. Die wesentlichsten Voraussetzungen für eine gute haftende Farbe sind trockene, saubere, fett- und staubfreie Fliesen. Fliesenreiniger wirken gezielt gegen Schmutz und Fett. Vor dem Auftragen des Lackes sollte man darauf achten, dass keine Klebstoffrückstände auf den Fliesen sind.

Zum Aufrauen eignet sich Schleifvlies oder klassisches Schmirgelpapier hervorragend. Einige Hersteller bieten ein 2in1 Produkt an, sodass eine Grundierung nicht mehr notwendig ist. Bevor man die erste Lackschicht auftragen kann, müssen die Fliesen komplett trocken sein. Fliesenlack lässt sich nur sechs Stunden nach dem Anmischen verarbeiten, das bedeutet man muss umgehend mit dem Streichen anfangen. Hierfür sollte man eine entsprechende Menge Lack vorbereiten und man sollte die Arbeit nicht durch längere Pausen unterbrechen.

In der Regel benötigen dunkle Fliesen mindestens drei Lackschichten, damit die Farbe nicht durchscheint. Eine optimale und ausreichende Aushärtung kann bis zu drei Tage dauern, daher sollte man erst nach dieser Zeit mit den weiteren Schritten fortfahren. Es ist ratsam mehrere Schaumstoffrollen bereitzulegen, da sie möglicherweise durch die Präparate angegriffen werden und ausgetauscht werden müssen.

Wer Dekorchips aufstreuen möchte, der sollte dies inmitten des ersten und des zweiten Streichvorgangs vorbereiten. Danach kann man die zweite Lackschicht Basislack auftragen.

Kurz nach dem Streichen streut man die Dekorchips entsprechend der Herstellerangaben auf. Jetzt lässt man den Basislack trocknen und aushärten. Dann kann man die Bodenfliesen mit Klarlack anstreichen.

Nacharbeiten nach dem Streichen
Bevor man neu verfugt, muss man unbedingt abwarten, bis der Klarlack komplett getrocknet und ausgehärtet ist. Wenn man zu früh verfügt, kann die Fugenmasse beim Einarbeiten auf dem Klarlack annähernd wie Polierpaste wirken, so wird der Klarlack matt geschliffen.

Ist der Klarlack ausgehärtet, dann verfugt man mit dem Fugenmörtel diagonal zur Fuge. Anschließend wäscht man die Fugen mit einem Fugenschwamm aus. Zu guter Letzt spritzt man Silikon in die Dehnungsfugen und zieht es mit einem Holzspachtel und dann mit dem nassen Finger glatt.

Letzte Tipps und Tricks

Bei der Auswahl der Fliesenlacke sollte man explizit darauf achten, dass der Lack für Bodenfliesen geeignet ist. Bodenfliesen werden deutlich mehr beansprucht als Wandfliesen. Dementsprechend muss besonders der Klarlack rutsch- und abriebfest sein.

In Mietobjekten sollte man die Bodenfliesen niemals ohne eine schriftliche Einverständniserklärung des Vermieters streichen. Andernfalls kann man sich schadensersatzpflichtig machen.

Auf dem Markt gibt es Fliesenlacksysteme, bei denen man die Farbe selber mischen kann. Hier muss man darauf achten, dass man Farbtöne mischt, welche man gegebenenfalls nachmischen kann.

Sollte der Untergrund beschädigt sein, dann sollte man auf keinen Fall die Bodenfliesen streichen. Sind Schäden im Untergrund vorhanden, dann treten diese ohne Sanieren relativ bald wieder zum Vorschein.

Welche Farbe sollte für das Streichen eingesetzt werden?

Für das Streichen von Fliesen sollte eine spezielle Fliesenfarbe verwendet werden. Angebote und aktuelle Bestseller für Fliesenfarben finden Sie hier im Vergleich:

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Wie viel kostet es, Bodenfliesen zu streichen?

Wenn Bodenfliesen komplett ausgetauscht werden müssen, ist dies häufig sehr teuer. Wenn die Bodenfliesen lediglich gestrichen werden, kann also viel Geld gespart werden. Je nach Größe der zu streichenden Fläche können die Kosten natürlich stark variieren. Wer die Fliesen selbst streicht, kommt in der Regel mit 50 bis 300 Euro an Kosten aus.

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Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 um 02:40 Uhr / * = Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API