Lehmfarbe Test-Überblick, Vor- und Nachteile, Vergleich und Kaufberatung 2023/2024
- Lehmfarbe ist eine natürliche Farbe aus Tonmehl, die mit Farbpigmenten im Terrakotta-Farbspektrum angereichert ist
- Lehmfarbe ist streichfertig und als Variante zum Anrühren erhältlich, wobei Letzteres ergiebiger ist, aber die streichfertige Variante sich für Laien eignet
- Lehmfarbe ist wesentlich teurer als vergleichbare Farben, dafür reguliert sie das Raumklima und eignet sich für Allergiker
Grünes Heimwerken boomt. Natürliche und nachhaltige Stoffe, effiziente Raumgestaltung und nachwachsende Rohstoffe. Vorbei sind die Zeiten, in denen gefährliches Asbest oder gesundheitsschädliche Materialien zum Einsatz kamen. Einer dieser natürlichen Stoffe ist Lehmfarbe – die Farbe, die atmet.
Die aktuellen top 5 Bestseller für Lehmfarben im Vergleich:
- Lösemittelfrei und wasserdampfdurchlässig. Ergibt matte Oberfläche zur Feuchtigkeitsregulierung des Wohnraumes. Deckkraft Klasse 2. Nassabriebbeständigkeit Klasse 3.
- Der Untergrund muss trocken, fest, saugfähig, sauber und staubfrei sein. Im Zweifel Probeanstrich durchführen. Vor Gebrauch und während der Verarbeitung immer gut aufrühren.
- Die Farbe mit Rolle, Bürste oder Flächenstreicher gleichmäßig auftragen und in alle Richtungen verstreichen. In der Regel reicht 1 Auftrag. Während der Verarbeitung und Trockenzeit...
- Das Original, erste Lehmfarbe weltweit, in über 170 exklusiven Designer-Farbtönen.
- Einzigartig hoher Gehalt echten Grubenlehms für höchste wohnklimatische und wohngesundheitliche Ansprüche.
- Streichfertig im Eimer, optimale Reichweite und Deckkraft.
- Natürliche Wand-und Deckenfarbe Lehmfarbe in Pulver-wird mit Wasser angemischt frei von Konservierungsstoffen mehrfach überstreichbar diffusionsoffen Anwendung: Auf allen tragfähigen...
Inhalte
- 1 Die aktuellen top 5 Bestseller für Lehmfarben im Vergleich:
- 2 Was ist Lehmfarbe?
- 3 Wann ist der Einsatz sinnvoll?
- 4 Für welche Untergründe ist Lehmfarbe geeignet?
- 5 Wie lange hält Lehmfarbe?
- 6 Lehmfarbe Erfahrung nach 10 Jahren:
- 7 Welche Arten von Lehmfarben gibt es?
- 8 Wo liegen die Vor- und Nachteile von Lehmfarbe?
- 9 Was sollte ich beim Kauf von Lehmfarbe beachten?
- 10 Wie viel kostet Lehmfarbe?
- 11 Welche Lehmfarbe-Tests von angesehenen Testmagazinen gibt es? Gibt es einen Test von Stiftung Warentest oder Öko-Test?
- 12 Was sollte ich beim Einsatz von Lehmfarbe beachten?
- 13 Wie kann man mit Lehmfarbe streichen? Welche Rolle ist geeignet?
- 14 Welche Alternativen gibt es?
- 15 Fazit
Was ist Lehmfarbe?
Lehmfarbe stellt einen natürlichen Baustoff aus feingemahlenem Tonmehl dar. Tonmehl besteht aus Zellulose, Stärke und Eiweiß.
Hinzu kommen Füllstoffe, die der Lehmfarbe einen Farbton verleihen oder die Struktur ändern.
Häufige Füllstoffe sind feiner Sand, Kreide oder sogar Marmorgranulat. Eine Wand, die mit Lehmfarbe gestrichen ist, sieht daher samtig, gar matt und stumpf aus. Sobald die Sonne auf die Farbe scheint, wirkt sie nicht gleichmäßig, sondern eher fleckig.
Wann ist der Einsatz sinnvoll?
Der Einsatz von Lehmfarbe ist sinnvoll, wenn der Untergrund atmungsaktiv ist. Da Lehmfarbe den Ruf hat, dass sie selbst atmungsaktiv ist, kann sie das Raumklima beeinflussen. Dies ist nur möglich, wenn auch der Untergrund, auf dem sie haftet, atmungsaktiv ist. Andernfalls ist der Einsatz unsinnig.
Zudem ist der Einsatz sinnvoll, wenn sie geruchsempfindlich sind. Lehmfarbe nimmt nicht nur Feuchtigkeit auf und gibt diese nach und nach ab, sondern absorbiert auch Gerüche im Raum. So bleibt jederzeit ein frisches und angenehm riechendes Raumklima.
Auch als Allergiker ist der Einsatz sinnvoll, denn Lehmfarbe ist antistatisch.
Sollten Sie eine Hausstauballergie haben oder gegen Partikel in der Luft allergisch sein, müssen Sie nicht befürchten, dass diese an der Wand haften. Treten sie in den Raum ein, fallen sie zu Boden und Sie können die Partikel wegsaugen.
Sollten Sie häufiger Möbel verschieben, sperrige Gegenstände transportieren oder gegen die Wand laufen, sollten Sie ebenfalls Lehmfarbe einsetzen. Mit ein wenig Wasser können Sie sie lösen und kleinere Macken oder Schrammen kinderleicht reparieren.
Auch bei Holzöfen oder Grills, die überdacht im Garten stehen, ist der Einsatz sinnvoll. Da die Farbe zwar nicht wasserfest, aber hitzefest ist, platzt sie durch die enormen Temperaturen nicht ab.
Letztlich ist der Einsatz speziell für Laien sinnvoll, die noch nie mit Farbe gearbeitet haben. Die Konsistenz ist wesentlich cremiger als bei herkömmlicher Wandfarbe, sodass Sie nicht befürchten müssen, dass die Farbe tropft.
Für welche Untergründe ist Lehmfarbe geeignet?
Lehmfarbe ist auf beinahe allen Untergründen geeignet.
- trockene Untergründe
- saugfähige Untergründe
- fettfreie Untergründe
- Putze
- Tapeten
- mineralische Flächen
- Holz
Entscheidend ist ebenso, dass der Untergrund diffusionsoffen ist. Sollte er das nicht sein, fehlt die Regulierung des Raumklimas.
Wie lange hält Lehmfarbe?
Die alten Römer zeigen, dass Lehmfarbe beinahe kein Haltbarkeitsdatum hat.
Insofern sie vor Wasser geschützt ist, hält die Farbe ein Leben lang.
Es kann jedoch sein, dass sie durch die Sonneneinstrahlung mit der Zeit ausbleicht, dann können Sie sie nachstreichen.
Lehmfarbe Erfahrung nach 10 Jahren:
Welche Arten von Lehmfarben gibt es?
Lehmfarben sind in zwei Arten erhältlich, die für unterschiedliche Personengruppen geeignet sind.
Folgende Unterschiede sind zu erkennen:
Streichfertige Lehmfarbe
Streichfertige Lehmfarben sind in der Dose erhältlich und bereits angemischt.
Sie müssen die Dose lediglich öffnen und können sofort mit dem Streichen beginnen. Diese Art eignet sich daher ideal für Anfänger und Laien.
Das Problem an der streichfertigen Lehmfarbe ist jedoch, dass ihr Konservierungsmittel beigemischt sind. Diese sorgen dafür, dass die Lehmfarbe zwar ihre Konsistenz behält, aber sind nicht zwingend natürlichen Ursprungs und diffundieren in dem Raum nach dem Auftragen.
Achten Sie daher auf die Konservierungsmittel, die auf der Dose aufgeführt sind.
Lehmfarbe zum Anrühren
Lehmfarbe zum Anrühren ist nicht vorgefertigt, sondern als Tonmehl oder Lehmstreichputz im Sack erhältlich. Die Lehmfarbe schütten Sie in einen Eimer, geben im exakten Mischverhältnis Wasser dazu und rühren das Gemisch mit einer Bohrmaschine an.
Diese Art ist wesentlich günstiger und frei von Konservierungsmitteln. Dafür erfordert sie das notwendige Material und die Erfahrung, wie viel Lehmfarbe der Raum benötigt. Mischen Sie zu wenig an, bekommen Sie denselben Farbton nicht erneut im exakt selben Mischverhältnis hin.
Die Folge ist, dass sich der eine Teil der Wand deutlich vom anderen Teil abhebt.
Zudem müssen Sie die Farbe innerhalb von 48 Stunden verarbeiten, andernfalls vertrocknet sie.
Wo liegen die Vor- und Nachteile von Lehmfarbe?
Die Vorteile
Der größte Vorteil von Lehmfarbe ist die atmungsaktive Wirkung auf den Raum. Hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen führt zu Schimmel an den Wänden. Eine zu trockene Luft hingegen ist ungesund für Ihre Schleimhäute. Sind die Wände stattdessen mit Lehmfarbe bestrichen, nimmt die Farbe Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, um ein ausgeglichenes Raumklima herzustellen.
Hinzu kommt, dass in Lehmfarbe ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe enthalten sind, die keine Gifte oder Lösungsmittel in den Raum diffundieren. Achten Sie lediglich bei streichfertigen Produkten darauf, dass sie keine synthetischen Konservierungsmittel enthalten.
Da Lehmfarbe Wasser/Feuchtigkeit absorbiert, entnimmt sie gleichzeitig dem Raum Gerüche. Dies ist speziell in der Küche von Vorteil, denn die Tonmineralien absorbieren den Geruch der Lebensmittel und auch von Schadstoffen.
Letztlich bietet Lehmfarbe für Allergiker ausschließlich Vorteile. Durch die Feuchtigkeitsregulierung bleiben die Schleimhäute feucht und weil Lehmfarbe antistatisch ist, lagern sich keine Staubpartikel an ihr an. Letztere sind der Grund, weshalb allergische Reaktion zu spüren sind, obwohl der Boden völlig gereinigt ist. So fallen Staubpartikel zum Boden und Sie können sie aufsaugen.
Vorteile auf einen Blick:
- atmungsaktiv
- natürliche Inhaltsstoffe
- absorbiert Gerüche
- antistatisch
- für Allergiker ideal
Die Nachteile
Der größte Nachteil von Lehmfarben ist, dass sie sich zwar beinahe für alle Untergründe eignen, aber nicht wasserfest sind. Zwar können Sie sie auf jeden Zaun oder Ihre Mauer streichen, aber sobald es regnet, läuft die Farbe davon.
Hinzu kommt, dass die Farbe zwar haltbar ist, aber nur bei wenig Belastung. Sobald Sie mit einem Gegenstand oder nur mit Ihrem Körper die bestrichene Fläche berühren, blättert bereits die Farbe ab.
Ärgerlich ist das insbesondere, da Sie Lehmfarbe mehrmals auftragen müssen. Die Farbe hat beinahe keine Deckkraft, weshalb Sie den teuren Werkstoff mehrmals auftragen müssen.
Letztlich ist Lehmfarbe aufgrund der natürlichen Inhaltsstoffe besonders teuer. Die Farbe kostet weitaus mehr als vergleichbare Farben, um die Wand oder andere Gegenstände zu streichen.
Nachteile auf einen Blick:
- nicht wasserfest
- nicht belastbar, neigt zu Macken
- deckt kaum
- teuer
Was sollte ich beim Kauf von Lehmfarbe beachten?
Damit die Lehmfarbe den gewünschten Raum ideal abdeckt, sind folgende Faktoren beim Kauf zu berücksichtigen:
Art
Zuerst müssen Sie sich entscheiden, ob Sie die Lehmfarbe selbst anrühren möchten oder sie bereits fertig gemischt ist. Letztere ist einfacher zu verarbeiten, kostet jedoch mehr. Lehmfarbe zum Anmischen ist günstiger, aber Sie müssen vorher exakt berechnen, wie das Mischverhältnis ist und wie viel Farbe Sie für den Raum benötigen.
Fertig gemischte Varianten eignen sich daher für Heimwerker, Farben zum Anrühren sind eher für Handwerker geeignet.
Ergiebigkeit
Die Ergiebigkeit beschreibt, wie viel Quadratmeter Sie mit der Farbe streichen können. Die Ergiebigkeit von fertig gemischten Produkten ist immer schlechter als bei Farben, die Sie selbst anmischen können. Wählen Sie zwischen den Arten immer die Farbe, die die größte Fläche streichen kann. Das spart Ihnen Geld und sorgt für bessere Deckkraft.
Zusatzstoffe
Dieser Kauffaktor orientiert sich vorrangig an fertig angemischten Farben. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass auch Lehmfarben zum Anrühren Zusatzstoffe enthalten. Sind diese natürlichen Ursprungs ist das unproblematisch. Bei synthetischen Konservierungsmitteln oder Zusatzstoffen sollten Sie die Farben nie in Innenräumen einsetzen, denn sie diffundieren in den Innenraum und stehen unter Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein.
Farbe
Der letzte Faktor beim Kauf ist die Farbe. Sie müssen sich bei Lehmfarben bewusst sein, dass diese nicht die volle Farbpalette darstellen können.
Lehmfarben sind vorrangig rötlich, beige und decken die Palette an Terrakotta-Farben ab. Sobald Sie eine blaue Lehmfarbe oder andere ,,unnatürlichere“ Farbtöne erwerben, sind künstliche Farbstoffe beigesetzt.
Wie viel kostet Lehmfarbe?
Lehmfarbe ist teuer. Ein Eimer fertig gemischte Farbe kostet mindestens 100 €.
Säcke aus Lehmfarbe zum Anrühren starten ebenfalls ab 100 €, mit Ihnen können Sie jedoch mehr als die doppelte Fläche nach dem Anrühren streichen.
Welche Lehmfarbe-Tests von angesehenen Testmagazinen gibt es? Gibt es einen Test von Stiftung Warentest oder Öko-Test?
Bisher gab es weder von angesehenen Testmagazinen noch von der Stiftung Warentest einen Test zu Lehmfarben.
Stattdessen ist es sinnvoll, sich an den Kauffaktoren orientieren und darüber hinaus Rezensionen vergleichen. Letztere geben nicht nur Aufschluss über Lehmfarben allgemein, sondern auch über das spezifische Produkt.
Lehmfarben Test von Öko-Test
Das Testmagazin Öko-Test hat instgesamt 17 Lehmfarben getestet. Dabei wurden Faktoren wie die Inhaltsstoffe, die Anwendug und die Auswirkungen auf das Raumklima bewertet.
Den kompletten Test können Sie unter diesem Link auf der Webseite von Öko-Test nachlesen.
Was sollte ich beim Einsatz von Lehmfarbe beachten?
Beim Einsatz von Lehmfarbe müssen Sie lediglich darauf achten, dass Sie Wasser und Gegenstände möglichst fern von den bestrichenen Gegenständen oder der Wand halten. Beides führt dazu, dass Sie die Farbe abtragen und erneut streichen müssen.
Wie kann man mit Lehmfarbe streichen? Welche Rolle ist geeignet?
Das Streichen von Lehmfarbe geschieht in zwei Schritten. Im ersten Schritt bereiten Sie den Untergrund vor und im zweiten Schritt folgt das tatsächliche Streichen. So gehen Sie vor:
Vorbereitung
Entfernen Sie zuerst den vorherigen Anstrich vollständig, ebenso Reste des Tapetenleims oder sogar Sand.
Putz und Beton hingegen müssen vollständig von Resten an Sinterhaut und Schalöl befreit werden, andernfalls haftet die Farbe nicht. Sollte Schimmel zu erkennen sein, die Wand behandeln und den Schimmel rückstandslos entfernen.
Im Anschluss tragen Sie eine Kalkschicht auf. Sie bietet den Haftgrund für die Lehmfarbe und hilft bei der Atmung. Die Kalkschicht muss jedoch vier Wochen trocknen, bis Sie die Lehmfarbe auftragen können, ansonsten haftet die Farbe nicht.
Streichen
Im zweiten Schritt wählen Sie einen Tag, an dem die Temperatur der Lehmfarbe mindestens acht Grad beträgt. Ist es kälter, vermengen sich die Inhaltsstoffe nicht miteinander und die Wand bleibt fleckig.
Farbe, die Sie selbst anrühren, müssen Sie nach spätestens 48 h auftragen, andernfalls trocknet sie ein. Nehmen Sie eine Fassadenbürste oder Farbrolle, tauchen Sie sie in die Farbe ein und tragen Sie die Farbe auf. Ist die erste Schicht fertig, warten Sie circa zehn Stunden und tragen Sie die zweite Schicht auf. So können Sie mit jeder weiteren Schicht vorgehen.
Nach circa 24 Stunden ist die Farbe vollständig getrocknet.
Welche Alternativen gibt es?
Die einzige Alternative zu Lehmfarbe ist Silikatfarbe.
Auch sie hat den Vorteil, dass sie das Wohnklima reguliert. Hinzu kommt jedoch, dass sie auch im Außenbereich eingesetzt werden kann, da sie wasserfest ist.
Fazit
Lehmfarbe ist die perfekte Farbwahl für Allergiker und Personen, die empfindlicher auf trockene oder feuchte Raumluft reagieren.
Lehmfarbe reguliert das Raumklima, hat warme Farbtöne und ist einfach aufzutragen.
Lediglich ihr Preis ist wesentlich höher als bei vergleichbaren Farben.
Letzte Aktualisierung am 10.09.2024 um 13:24 Uhr / * = Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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